Windows 10/11: Systembremse ctfmon.exe ist seit dem Jahr 2017 wieder da (2024)

Was macht ctfmon.exe?

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ctfmon.exe alias das CTF-Ladeprogramm ist ein Systemprozess – ist hier ein Störer im Anmarsch? Wir haben uns das Konstrukt unter verschiedenen Betriebssystemen angesehen.

Foto: istock.com/mikdam

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Sebastian Kolar

Unter Windows XP war die Datei "ctfmon.exe" ein Ärgernis, da sie RAM verbrät. Microsofts Entwickler haben es vor geraumer Zeit wieder getan: Sie laden das File mittlerweile unter Windows 10, ferner unter Windows 11 in den Speicher.

Unter Windows XP befindet sich die Systemdatei "ctfmon.exe" nicht nur auf der Festplatte, sie lädt obendrein beim Hochfahren ins RAM (Random Access Memory, Arbeitsspeicher) – und nimmt dort ein wenig Platz ein. Das File dient dem Tastaturlayout-Wechsel, der schnell mit Umschalt-Alt vonstattengeht und der etwa von der deutschen auf die englische Tastenbelegung umschaltet (und zurück). Bei den Nachfolger-Systemen Windows Vista, Windows 7 & Co. ist das CTFMON-Element wie gehabt als Datei im Ordner C:\Windows\System32 an Bord, hält sich aber zum Umschalten des Keyboard-Layouts nicht mehr im RAM auf; Eingabemodus-Änderungen bekommen die Systeme so hin. Die neueren Systeme sind für solche Layout-Anpassungen nicht mal auf das Vorhandensein der ctfmon.exe in System32 angewiesen.

Wer Windows 10 1709 (Fall Creators Update) oder höher installiert hat, erlebt ein Comeback der ctfmon.exe im RAM: Im

Task-Manager

ist sie wieder als im Hintergrund laufend aufgeführt. Tuning-Enthusiasten seien gewarnt: Eine System-Optimierung durch eine Entfernung ist an dieser Stelle fehl am Platz. Zwar gelingt über den Task-Manager das Beenden von ctfmon.exe (sanftes Entfernen, und zwar aus dem RAM; nicht von der HDD/SSD), doch startet sie in dem Fall unter einer neuen Prozess-ID-Nummer (PID) sofort neu. So ist dem EXE-File im Arbeitsspeicher nicht beizukommen.

Im Folgenden schildern wir einige weitere Hintergründe zu CTFMON. Der Artikel bezog sich ursprünglich auf Windows 10 1709, wir haben im Rahmen einer Aktualisierung des Textes Aspekte der Systeme Windows 10 22H2 und Windows 11 22H2 ergänzt; die besagte Windows-10-Version ist die neueste und finale Major-Release-Fassung des Windows-8.1-Nachfolgers.

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Was macht ctfmon.exe? Windows 10 und Windows 11 unter der Lupe

Microsoft hat der Datei "ctfmon.exe" neue Funktionen spendiert, weshalb Sie sie nicht lahmlegen sollten. Dies funktioniert ohnehin nicht ohne Weiteres, da die ctfmon.exe im Filesystem einen besonderen Löschschutz genießt. Nötig ist die RAM-Ausführung der Komponente fortan, damit das Taskleisten-Suchfeld funktioniert – ebenso ist eine der zwei Bildschirmtastaturen darauf angewiesen. Neben der klassischen osk.exe-Bildschirmtastatur existiert ein Pendant, das Sie unter Windows 10 1709/22H2 mit einem Rechtsklick auf die Taskleiste und mit einem Klick auf "Bildschirmtastatur anzeigen (Schaltfläche)" in der Taskbar zuschalten. Unter Windows 11 ist das Taskleisten-Kontextmenü arg ausgedünnt, in der Einstellungen-App des Betriebssystems findet sich ein zu Windows 10 in der Hinsicht äquivalenter Schalter. Eine Besonderheit der Tastatur ist deren Smiley-Symbol, das Sie zu einer Palette mit diversen Emojis führt – einzufügen unter anderem in

WordPad

. Würden Sie die ctfmon.exe umbenennen oder löschen, würde nach einem Klick auf das Symbol des virtuellen Keyboards in der Taskleiste nichts passieren; das betrifft Windows 10 1709. Windows 10 22H2 und Windows 11 22H2 wiederum öffnen in der Folge zwar weiterhin die Bildschirmtastatur, reagieren aber nicht auf Mausklicks auf die darin niedergelassenen Tasten und simuliert somit kein Tippen von Zeichen. Gemeinsam haben Windows 10 1709, Windows 10 22H2 und Windows 11 22H2, dass mangels CTFMON im RAM obendrein das Suchfeld in der Einstellungen-App (Windows-i) nicht reagiert, wenn Sie dort etwas hineintippen.

Angemerkt sei, dass selbst unter Windows 10 1709+ und unter Windows 11 die ctfmon.exe nicht die Tastaturlayout-Wechsel-Funktionalität im Stil von Windows XP abdeckt. Unabhängig davon, ob die Datei ordnungsgemäß unter System32 vorliegt (und infolge dessen im RAM präsent ist) oder nicht: Mit dem Shortcut "Umschalt-Alt" schalten Sie die Tastenbelegung um.

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Windows-Bremsen ab Werk – abschalten

Foto: iStock.com/skynesher

ctfmon.exe entfernen – Finger weg

Wer die Datei "ctfmon.exe" zur RAM-Entlastung und PC-Beschleunigung beseitigen möchte, kann dies mit dem

Unlocker

tun: Das Tool benennt das Element um oder löscht es. Die Folge ist, dass die Datei beim nächsten Ab- und Anmelden (Umbenennen) oder nach einem Systemneustart (Löschen) nicht mehr ins RAM gelangt. Im Anschluss treten die oben im Artikel genannten Nebenwirkungen auf. Aufgrund der entstehenden Nachteile ist es ratsam, das File in Ruhe zu lassen.

Früher war Arbeitsspeicher ein knappes Gut, da waren Spezial-Tools wie der

CTFMON-Remover

für Windows XP zwecks derartiger Entschlackungen sinnvoll. Bei den heute üblichen Arbeitsspeicher-Volumina von etlichen Gigabyte ist der Verbrauch der CTFMON von circa 2 bis 4 Megabyte vernachlässigbar. Der CTFMON-Remover war ein sinnvolles Tuning-Tool für Windows XP, bei aktuellen Windows-Ausgaben funktioniert diese Legende von Utility indes ebenso wenig wie NTRegOpt oder PageDefrag – weitere Klassiker, die sich mit dem CTFMON-Remover gut als Trio neben CCleaner & Co. einsetzen ließen.

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Mehr Tempo: Die besten Tuning-Tools

Foto: COMPUTER BILD

ctfmon.exe-löschen-Schäden kurieren

Falls das CTFMON-Element umbenannt ist und Sie es und somit Windows reparieren möchten, benennen Sie die Datei erneut um: Markieren Sie sie im Windows Explorer bei geladenem System32-Ordner, drücken Sie die F2-Taste und tippen Sie den ursprünglichen Dateinamen "ctfmon.exe" ein. Falls die Datei gelöscht ist, rekonstruieren Sie sie, indem Sie einen Reparatur-Befehl in der Kommandozeile (CMD) absetzen: Da Sucheingaben im Startmenü nicht mehr funktionieren, klappt der nötige administrative Aufruf der cmd.exe nicht über eine Startmenüsuche nach cmd, woraufhin man Strg-Umschalt-Eingabe drücken müsste. Gehen Sie unter Windows 10 stattdessen einen anderen Weg: Öffnen Sie das Startmenü, scrollen Sie links in der Programmliste nach unten und klappen Sie den Ordner "Windows-System" aus. Rechtsklicken Sie auf den Eintrag "Eingabeaufforderung" und wählen Sie sodann "Mehr > Als Administrator ausführen". Seit

Windows 10 1803

und auch unter Windows 11 funktioniert der extra privilegierte CMD-Aufruf alternativ, indem Sie Windows-R (für den Ausführen-Dialog) drücken, cmd eingeben und mit Strg-Umschalt-Eingabe bestätigen; neben dem Startmenü (schon seit Vista) reagiert unter Windows 10 1803 und höher auch der Ausführen-Dialog auf den Shortcut.

Geben Sie in die Konsole sfc /scannow ein und warten Sie einige Minuten. Die Wiederherstellung der Datei ist sowohl nach dem Löschen als auch nach dem Umbenennen von CTFMON möglich.

Alternativ erreichen Sie eine Kommandozeilen-Instanz mit administrativen Rechten mittels Task-Manager: Diesen rufen Sie beispielsweise mit Strg-Umschalt-Escape auf. Wählen Sie gegebenenfalls "Mehr Details" (seit Windows 8 und bis einschließlich Windows 11 21H2 eventuell nötig, aber nicht mehr bei Windows 11 22H2, dem ersten Windows-11-Feature-Update) und gehen Sie oben auf die Einträge "Datei > Neuen Task ausführen". Unter Windows 11 22H2 betätigen Sie direkt "Neuen Task ausführen", einen Button. Tippen Sie cmd ein, setzen Sie ein Häkchen vor "Diesen Task mit Administratorrechten erstellen" und quittieren mit "OK". Die Task-Manager-Option für höher privilegierte Programmaufrufe existiert übrigens schon recht lange – seit Windows 8 (Release-Jahr: 2012).

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